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Tether, der Emittent der weltweit größten Stablecoin USDT, arbeitet Berichten zufolge mit einer der Big-Four-Wirtschaftsprüfungsgesellschaften zusammen, um eine umfassende Prüfung seiner Reserven durchzuführen. Ziel ist es, die Behauptung zu belegen, dass jeder einzelne Token im Verhältnis 1:1 mit entsprechenden Vermögenswerten unterlegt ist.
Dieser Schritt erfolgt vor dem Hintergrund eines zunehmenden Drucks innerhalb der Kryptoindustrie, mehr Transparenz zu schaffen – insbesondere angesichts vergangener Kontroversen rund um die Reserveansprüche des Unternehmens.
Tether-CEO betont politische Unterstützung für Krypto
In einem Interview vom 21. März mit Reuters erklärte Tether-CEO Paolo Ardoino, dass eine vollständige Prüfung für das Unternehmen oberste Priorität habe. Ardoino merkte an, dass sich der Prüfprozess möglicherweise erleichtern könnte, da US-Präsident Donald Trump eine pro-krypto-freundliche Haltung einnimmt.
„Wenn der Präsident der Vereinigten Staaten sagt, dass dies eine Priorität für die USA ist, dann müssen die Big-Four-Wirtschaftsprüfungsgesellschaften dem zuhören“, sagte er.
Während Ardoino bestätigte, dass Gespräche mit einer der vier großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften – PwC, EY, Deloitte oder KPMG – laufen, nannte er keine spezifische Firma.
Der bisherige Transparenzansatz bei Tether
Tether veröffentlicht derzeit vierteljährliche Berichte, die jedoch keine vollständige unabhängige Jahresprüfung darstellen. Eine solche Prüfung würde eine stärkere Sicherheit für Investoren und Regulierungsbehörden bieten. USDT ist darauf ausgelegt, einen stabilen Wert an den US-Dollar zu koppeln, indem behauptet wird, dass jeder Token durch Reserven aus Bargeld, Äquivalenten und anderen Vermögenswerten gedeckt ist.
Allerdings gibt es seit Langem Kritik an der Genauigkeit und Vollständigkeit dieser Aussagen. Gegner argumentieren, dass ohne eine offizielle Wirtschaftsprüfung keine endgültige Bestätigung für die vollständige Reserveabsicherung gegeben sei.
Neuer CFO als Zeichen für mehr finanzielle Verantwortung
Um seine Finanzoperationen weiter zu stärken, hat Tether kürzlich Simon McWilliams als neuen Chief Financial Officer eingestellt. Dies könnte ein Zeichen dafür sein, dass das Unternehmen ernsthafter an der Umsetzung einer vollständigen Wirtschaftsprüfung arbeitet.
Kritik an Tether: Alte Bedenken bleiben
Im September 2024 äußerte Justin Bons, Gründer von Cyber Capital, erneut Bedenken gegenüber Tether. Er bezeichnete das Unternehmen als ein großes Risiko für das Kryptosystem, insbesondere aufgrund des Mangels an unabhängigen Überprüfungen.
Auch die Verbraucherorganisation Consumers’ Research hatte in der Vergangenheit die Transparenz von Tether infrage gestellt. 2021 wurde das Unternehmen von der US-amerikanischen Commodity Futures Trading Commission (CFTC) mit einer Strafe von 41 Millionen Dollar belegt, da es falsche Angaben zur Deckung seiner Reserven gemacht hatte.
Jüngst hat sich Tether zudem gegen europäische Regulierungen im Rahmen der MiCA-Verordnung gewehrt. Infolge dieser Regularien hat beispielsweise die Handelsplattform Crypto.com beschlossen, USDT in bestimmten Märkten zu delisten.
Zusammenarbeit mit US-Gesetzgebern zur Entwicklung von Stablecoin-Regulierungen
Die Bemühungen um eine verlässliche Wirtschaftsprüfung sind nicht die einzigen regulatorischen Entwicklungen rund um Tether. Berichten zufolge steht das Unternehmen auch in engem Austausch mit US-Gesetzgebern, um neue Regularien für Stablecoins mitzugestalten.
So kooperiert Tether mit den republikanischen Abgeordneten Bryan Steil und French Hill, die im Februar 2025 den STABLE Act eingebracht haben. Darüber hinaus beteiligt sich das Unternehmen an der Entwicklung zweier weiterer Gesetzesentwürfe zur Stablecoin-Regulierung.
Federal Reserve offen für regulierten Stablecoin-Markt
Auch die US-Zentralbank setzt sich zunehmend mit Stablecoins auseinander. Während einer Anhörung im Senat am 11. Februar bestätigte Jerome Powell, Vorsitzender der Federal Reserve, dass die Notenbank grundsätzlich die Schaffung eines regulatorischen Rahmens für Stablecoins unterstütze. Dabei betonte Powell, dass der Schutz von Verbrauchern und Sparern im Mittelpunkt stehen müsse.
Zukünftige Entwicklungen: Wird Tether seine Transparenzversprechen einlösen?
Die Partnerschaft mit einer Big-Four-Wirtschaftsprüfungsgesellschaft könnte für Tether ein entscheidender Schritt sein, um endlich mehr Vertrauen innerhalb der Krypto-Community zu gewinnen. Marktbeobachter werden genau darauf achten, ob die angekündigte Transparenzinitiative tatsächlich eine unabhängige und umfassende Wirtschaftsprüfung hervorbringen wird.
Gleichzeitig bleibt offen, wie streng der regulatorische Rahmen für Stablecoins in den USA und weltweit gestaltet wird. Sollte Tether den Prüfprozess erfolgreich durchlaufen, könnte dies langfristig dazu beitragen, USDT als verlässlicheren Bestandteil der digitalen Finanzwelt zu etablieren.
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