Die Republikaner im US-Repräsentantenhaus haben einen Diskussionsentwurf zur Regulierung von Stablecoins vorgelegt. Dieser Schritt signalisiert einen bedeutenden Fortschritt bei der Schaffung eines klaren regulatorischen Rahmens für digitale Vermögenswerte, die durch den US-Dollar gedeckt sind. Die Initiative soll nicht nur die Marktstabilität verbessern, sondern auch die globale Dominanz des US-Dollars im digitalen Zahlungsverkehr stärken.
Ein neuer regulatorischer Rahmen für Stablecoins
Der Entwurf, der von French Hill, Vorsitzender des US House Financial Services Committee, und Bryan Steil, Vorsitzender des Digital Assets Subcommittee, am Donnerstag veröffentlicht wurde, verfolgt das Ziel, einen klaren rechtlichen Rahmen für Stablecoins in den Vereinigten Staaten zu schaffen. Laut der FOX-Reporterin Eleanor Terrett soll dieser Rahmen gewährleisten, dass digitale Dollar-Stablecoins sicher und zuverlässig im Zahlungsverkehr genutzt werden können.
Das 47-seitige Dokument enthält spezifische Vorschläge zur Regulierung von Stablecoin-Emittenten und bietet Interessengruppen die Möglichkeit, Feedback zu geben. Dazu zählen Unternehmen, Verbraucher und politische Entscheidungsträger, die die Zukunft dieser digitalen Zahlungsmethode mitgestalten möchten.
Verbot bestimmter Stablecoins und verstärkte Kontrolle
Der Entwurf sieht ein zweijähriges Verbot für Stablecoins vor, die ausschließlich durch selbst ausgegebene digitale Vermögenswerte gedeckt sind. Diese Maßnahme zielt darauf ab, potenzielle Risiken zu minimieren, die durch instabile oder unzureichend gedeckte Stablecoins entstehen können. Darüber hinaus wird das US-Finanzministerium verpflichtet, eine umfassende Analyse der Markt- und Sicherheitsrisiken solcher Stablecoins zu erstellen.
Innerhalb von 365 Tagen muss das Finanzministerium einen Bericht vorlegen, der sich mit verschiedenen Aspekten von Stablecoins befasst. Dazu gehören die technischen Eigenschaften dieser digitalen Vermögenswerte, ihr Nutzen außerhalb des Zahlungsverkehrs sowie die Zusammensetzung ihrer Reserven.
Senator Bill Hagerty und das GENIUS-Gesetz
Parallel zu diesem Entwurf stellte Senator Bill Hagerty am 4. Februar ein separates Gesetzesvorhaben vor, das unter dem Namen „GENIUS Act“ bekannt ist. Dieses Gesetz verfolgt ebenfalls das Ziel, eine regulierte Umgebung für Stablecoins zu schaffen. Hagerty hatte bereits im Oktober 2024 erste Vorschläge zu diesem Thema veröffentlicht.
Dieser Vorstoß entspricht der pro-krypto-freundlichen Haltung der aktuellen US-Regierung unter Präsident Donald Trump. Sein Berater für digitale Währungen, David Sacks, betonte in einem Interview mit CNBC, dass es von zentraler Bedeutung sei, den Stablecoin-Markt in die USA zurückzuholen. Laut Sacks haben sich digitale Dollar-Stablecoins bereits international etabliert, jedoch vorwiegend in Offshore-Märkten. Die US-Regierung wolle nun Maßnahmen ergreifen, um diese Innovation innerhalb der eigenen Grenzen zu fördern.
Donald Trumps neue Krypto-Agenda
Die Regulierung digitaler Währungen steht derzeit weit oben auf der politischen Agenda der Trump-Administration. Erst im Januar 2025 unterzeichnete Präsident Trump eine neue Exekutivanordnung, die einen strategischen US-Bestand an digitalen Vermögenswerten vorsieht und somit ein klares Zeichen für die Unterstützung dieser Technologie setzt.
Die Bemühungen der Regierung unterstützen die Einführung klarer gesetzlicher Rahmenbedingungen für Stablecoins und andere digitale Finanzprodukte, um Investitionen und Innovationen im Bereich der Blockchain-Technologie zu fördern.
Die Rolle der US-Notenbank
Auch die Federal Reserve zeigt sich zunehmend offen für regulierte Stablecoins. Der Gouverneur der US-Notenbank (Federal Reserve), Christopher Waller, sieht in diesen digitalen Währungen eine potenzielle Stärkung des US-Dollars als weltweite Reservewährung.
In einem kürzlich veröffentlichten Bloomberg-Interview betonte Waller, dass Stablecoins einen positiven Einfluss auf das Zahlungssystem haben könnten. Seiner Meinung nach sei es jedoch entscheidend, klare gesetzliche Vorgaben zu schaffen, um sicherzustellen, dass Stablecoins vollständig gedeckt sind und der Markt vor Betrug und Instabilität geschützt wird.
„Man könnte regulatorische Leitplanken schaffen, um sicherzustellen, dass das Geld tatsächlich vorhanden ist und wer es autorisiert“, erklärte Waller. Er unterstrich, dass sowohl Demokraten als auch Republikaner ein Interesse an einer sinnvollen Gesetzgebung für digitale Vermögenswerte haben sollten.
Auswirkungen auf den Krypto-Markt
Die Veröffentlichung des Diskussionsentwurfs zur Stablecoin-Regulierung könnte erhebliche Auswirkungen auf den US-Krypto-Markt haben. Eine klare rechtliche Struktur bietet Unternehmen wie Circle oder Tether mehr Sicherheit, da sie ihre Dollar-Stablecoins an die neuen Anforderungen anpassen müssen.
Viele Experten gehen davon aus, dass eine wohlüberlegte Gesetzgebung langfristig die Akzeptanz digitaler Vermögenswerte in der breiten Bevölkerung fördern wird. Gleichzeitig könnte die Verstärkung der Stablecoin-Regulierung dazu beitragen, illegale Aktivitäten zu erschweren, die derzeit über nicht regulierte Stablecoins abgewickelt werden.
Fazit
Die Diskussionen um eine gesetzliche Regulierung von Stablecoins in den USA zeigen, dass digitale Währungen längst in der Finanzwelt angekommen sind. Der vorgelegte Entwurf kann dazu beitragen, den digitalen Dollar als sicheres Zahlungsmittel zu etablieren und den US-Dollar weiterhin als internationale Leitwährung zu stärken.
Während die Trump-Regierung sowie der US-Kongress an neuen Regulierungen arbeiten, steht die Krypto-Community vor der Herausforderung, sich an die sich wandelnde Gesetzeslage anzupassen. Unternehmen, Investoren und Verbraucher dürften gespannt darauf blicken, wie sich diese Entwicklungen in den kommenden Monaten gestalten werden.
0 Kommentare