Nach dem verheerenden Erdbeben vom 28. März 2025, das sowohl Thailand als auch Myanmar erschütterte, hat Binance-Mitgründer Changpeng „CZ“ Zhao eine großzügige Spende angekündigt. Er versprach, je 500 BNB – mit einem aktuellen Gegenwert von rund 605 US-Dollar pro Einheit – an beide betroffenen Länder zu spenden. Insgesamt entspricht dies einem Spendenvolumen von über 600.000 US-Dollar, das für humanitäre Zwecke in den Katastrophengebieten eingesetzt werden soll.
Schwere Auswirkungen in Myanmar und Thailand
Das Erdbeben erreichte eine Stärke von 7,7 auf der Richterskala und hatte seinen Ursprung etwa 16 Kilometer von Mandalay, der zweitgrößten Stadt Myanmars, entfernt. Die seismische Katastrophe verursachte nicht nur zahlreiche Todesopfer, sondern auch massive infrastrukturelle Schäden. Besonders betroffen ist Myanmar, wo ganze Stadtteile zerstört, Straßen unpassierbar und Kommunikationsleitungen unterbrochen wurden. Auch in Teilen Thailands kam es zu starken Überschwemmungen im Anschluss an das Beben, die zahlreich Häuser und Straßen unbrauchbar machten.
Mindestens 144 Tote – Zahl der Opfer steigt weiter
Ersten offiziellen Angaben zufolge sind mindestens 144 Menschen ums Leben gekommen. Über 700 weitere Personen wurden verletzt. Diese Zahlen könnten jedoch noch steigen, da Rettungsteams weiterhin nach Überlebenden in den Trümmern suchen. Die Infrastruktur vor Ort erschwert die Erreichbarkeit vieler abgelegener Gebiete, wo ganze Dörfer mittlerweile von Hilfslieferungen abgeschnitten sind.
Zhao: Binance übernimmt Verteilung der Spenden, falls kein vertrauenswürdiger Dienst verfügbar ist
In einem Beitrag auf X (ehemals Twitter) betonte Zhao, dass er gemeinsam mit Binance und Binance Thailand für eine transparente und effiziente Spendenverteilung sorgen werde. Sollte kein vertrauenswürdiger, blockchain-basierter Dienst mit dezentraler Identitätsprüfung (DID) zur Verfügung stehen, will Binance die Spenden selbstständig und direkt verteilen. Damit unterstreicht das Unternehmen sein Engagement, technologische Lösungen direkt für humanitäre Zwecke einzusetzen.
„Ich werde 500 BNB an Myanmar und 500 BNB an Thailand spenden. Gibt es ein transparentes On-Chain-Spendensystem mit dezentraler ID? Falls nicht, werden Binance und Binance Thailand die Verteilung übernehmen“, so Zhao in seinem öffentlichen Statement.
Bitcoin, Ethereum & Co. im Katastrophenfall: Immer häufiger Spenden per Blockchain
Die Nutzung von Kryptowährungen zur Finanzierung humanitärer Hilfe gewinnt zunehmend an Bedeutung. Ihr Vorteil: Transaktionen sind schnell, transparent und lassen sich weltweit ohne Zwischenhändler abwickeln. Projekte wie „The Giving Block“ setzen bereits seit Jahren auf Krypto-Spenden für Katastrophenopfer. So wurden nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien 2023 sowie während der Brände auf Maui in Hawaii Millionenbeträge eingesammelt.
Auch bei den diesjährigen Waldbränden in Kalifornien engagierte sich The Giving Block erneut: Über eine Million US-Dollar wurden bereits für betroffene Familien gesammelt. Diese Entwicklung belegt den wachsenden Einfluss digitaler Vermögenswerte in der globalen Katastrophenhilfe – sowohl bei Regierungen als auch bei privaten Akteuren gewinnt die Methode zunehmend an Bedeutung.
Internationaler Appell: Myanmar bittet um Hilfe
Angesichts des Ausmaßes der Zerstörung hat Myanmars Militärführer, General Min Aung Hlaing, offiziell internationale Unterstützung gefordert. Die Regierung alleine sei nicht in der Lage, angemessen auf die Notlage zu reagieren. Die Spende von Binance ist eine von mehreren privaten Initiativen, die auf diesen Appell prompt reagierten. Besonders digitale Finanzmittel können hier einen enormen Unterschied machen, da sie unabhängig von lokalen Banksystemen eingesetzt werden können, die bei Naturkatastrophen oft überfordert oder nicht funktionsfähig sind.
Ein Trend setzt sich durch: Blockchain-humanitäre Hilfe künftig Standard?
Die Tatsache, dass prominente Persönlichkeiten wie CZ ihre Plattformen und Mittel mobilisieren, um schnelle Hilfe zu leisten, könnte weltweit Schule machen. Während klassische NGOs oft auf zeitraubende Genehmigungsverfahren oder logistische Hürden stoßen, bieten Krypto-Spenden unmittelbaren Zugang zu Ressourcen. Die Blockchain-Technologie ermöglicht zudem vollständige Transparenz darüber, wohin das Geld fließt – ein großer Pluspunkt in einem Bereich, der nicht selten unter Korruptionsverdacht leidet.
Keine Einzelfallhilfe: CZs wohltätige Initiative mit Tradition
Zhao ist in der Kryptoszene nicht nur für sein unternehmerisches Talent bekannt, sondern auch für seine regelmäßigen Spendenaktionen. Zuletzt hatte er 150 BNB gespendet, um Opfer des gescheiterten Meme-Coins LIBRA zu unterstützen. Ironischerweise erhielt er in Folge seines öffentlichen Spendenaufrufs sogar mehr zurück, als er ursprünglich gespendet hatte – Spender aus der Community legten kräftig drauf und trieben die bewusst begrenzte Hilfsaktion in unerwartete Höhen. Zhao versprach, die überschüssigen Mittel an weitere Opfer betrügerischer Token-Projekte wie TST und Broccoli weiterzugeben.
Wichtig ist dem Binance-Gründer dabei jedoch: „Das ist keine Werbeaktion für Meme Coins.“ Vom aktuellen rechtlichen Skandal um den von Präsident Javier Milei aus Argentinien beworbenen LIBRA-Token distanziert sich der Binance-Chef ausdrücklich.
Ausblick: Humanitäre Hilfe im digitalen Zeitalter
Die jüngsten Ereignisse rund um das Erdbeben in Südostasien und die Reaktionen darauf zeigen deutlich: Kryptowährungen und Blockchain-basierte Tools etablieren sich zusehends im Bereich der humanitären Hilfe. Die Spende von Zhao könnte zum Modell für eine neue Form transparenter, dezentraler Nothilfe werden – unabhängig davon, ob ein klassisches Finanzsystem verfügbar ist oder nicht.
Wenn führende Köpfe der Kryptoindustrie ihre Netzwerke und Tools nutzen, um über den Handel hinaus echte gesellschaftliche Wirkung zu entfalten, dann gewinnt nicht nur die Krypto-Community, sondern die Welt insgesamt. CZs Spende an Thailand und Myanmar ist mehr als nur eine finanzielle Geste – sie ist ein Statement für die Zukunft digitaler Solidarität.
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