Krypto-ETP-Markt: Rekordabflüsse und potenzielle Erholung

4. März 2025

Der Kryptomarkt erlebt derzeit erhebliche Turbulenzen, insbesondere im Sektor der Exchange Traded Products (ETPs). Laut einem aktuellen Bericht von CoinShares verzeichnete der Markt in der vergangenen Woche massive Kapitalabflüsse in Höhe von 2,9 Milliarden US-Dollar – der höchste wöchentliche Abfluss aller Zeiten. Bitcoin war dabei der größte Verlierer, doch auch Ethereum, Solana und Ton mussten erhebliche Rückgänge hinnehmen. Gleichzeitig zeigen einige Altcoins widerstandsfähige inflows, was potenzielle Veränderungen in der Investorenstimmung andeutet.

Bitcoin verzeichnet massiven Abfluss – Ethereum und Solana ebenfalls betroffen

Die Daten von CoinShares zeigen, dass Bitcoin in der vergangenen Woche einen Abfluss von 2,59 Milliarden US-Dollar erlebte. Dieser starke Rückgang ist vor allem auf eine Kombination aus makroökonomischen Unsicherheiten, einem großen Krypto-Hack und Gewinnmitnahmen nach einer fast 19-wöchigen positiven Flussperiode zurückzuführen.

Laut Expertenaussagen hatten Investoren zuvor über Wochen hinweg in Bitcoin-ETPs investiert, um von der bullischen Marktstimmung zu profitieren. Doch mit volatileren Marktbedingungen und zunehmender Unsicherheit begann eine Welle der Gewinnmitnahmen. Auch ein kürzlicher Angriff auf die Börse Bybit, bei dem 1,4 Milliarden US-Dollar gestohlen wurden, trug zur erhöhten Vorsicht bei.

Ethereum rangiert auf Rang zwei der größten Abflüsse, mit geschätzten 300 Millionen US-Dollar – der größte wöchentliche Abfluss für die zweitgrößte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung. Solana verlor in derselben Zeitspanne rund 7,4 Millionen US-Dollar, während der TON-Blockchain sogar Abflüsse von 22,6 Millionen US-Dollar verzeichnete.

Einige Altcoins zeigen Widerstandskraft inmitten der Unsicherheit

Trotz der starken Ausverkäufe im ETP-Sektor zeigten einige Kryptowährungen eine beachtliche Resilienz. So konnte das Netzwerk Sui mit 15,5 Millionen US-Dollar die höchsten Nettozuflüsse unter allen Krypto-ETPs verbuchen. Auch XRP wies mit 5 Millionen US-Dollar positive Zuflüsse auf. Dies deutet darauf hin, dass Investoren nicht vollständig aus dem Sektor fliehen, sondern selektiv in bestimmte Altcoins umschichten.

Diese Schwenks könnten ein Zeichen dafür sein, dass Anleger sich vermehrt auf junge, aufstrebende Blockchain-Projekte konzentrieren oder jene Vermögenswerte bevorzugen, die als relativ widerstandsfähig betrachtet werden.

Regionale Trends: USA führen Kapitalabflüsse bei ETPs an

Regionale Analysen zeigen, dass die USA der mit Abstand größte Verursacher der ETP-Abflüsse waren. Insgesamt wurden dort 2,87 Milliarden US-Dollar aus Krypto-ETPs abgezogen. Dahinter folgen die Schweiz mit 73 Millionen US-Dollar und Kanada mit 16,9 Millionen US-Dollar.

Interessanterweise gingen deutsche Anleger einen anderen Weg. Im Gegensatz zu vielen anderen globalen Investoren nutzten sie den jüngsten Preisrückgang offenbar als Kaufgelegenheit, sodass die Region als einzige Nettozuflüsse in Höhe von über 55 Millionen US-Dollar aufweisen konnte. Dies zeigt eine differenziertere Markteinschätzung je nach Region.

Historischer Kontext: Frühere Abflüsse im Vergleich

Obwohl die jüngsten Kapitalrückzüge ein Allzeithoch markieren, ist es nicht das erste Mal, dass Krypto-ETPs erhebliche Abflüsse verzeichnen. Bereits im Dezember 2024 berichteten Analysten über einen vier Tage andauernden Abflusszyklus, bei dem über 1,5 Milliarden US-Dollar aus US-spot Bitcoin ETFs abgezogen wurden.

Trotz dieser Schwankungen haben Krypto-ETPs historisch enorme Inflow-Phasen erlebt. Beispielsweise wurden 2024 insgesamt 44,5 Milliarden US-Dollar in diese Finanzprodukte investiert – mehr als viermal so viel wie in jedem anderen Jahr zuvor. Bitcoin war mit 11,5 Milliarden US-Dollar Inflows besonders gefragt, während Ethereum allein in einer siebenwöchigen positiven Periode 3,5 Milliarden US-Dollar einsammeln konnte.

Bitcoin-Kursentwicklung nach den Rekordabflüssen

Die Auswirkungen des massiven Kapitalabflusses auf den Bitcoin-Kurs waren unmittelbar spürbar. In der vergangenen Woche fiel der Bitcoin-Preis um mehr als 27 % von seinen Höchstständen über 109.000 US-Dollar auf ein Viermonatstief von 78.197 US-Dollar.

Einige Investoren werten dies als Zeichen für eine beginnende Korrektur oder den Übergang in eine Bärenmarktphase. Innerhalb von 24 Stunden schrumpfte die gesamte Marktkapitalisierung von Kryptowährungen um satte 300 Milliarden US-Dollar. Analysten warnen, dass weitere Verluste möglich sind, falls das Marktsentiment weiter kippt.

Allerdings zeichnet sich auch eine gewisse Erholung ab: In den letzten Tagen konnte sich Bitcoin wieder erholen und notierte teilweise über 93.000 US-Dollar. Die Erholungsrallye wurde unter anderem durch Äußerungen von Ex-Präsident Donald Trump befeuert, der angeblich Pläne für eine regulatorisch unterstützte Krypto-Reserve angedeutet haben soll.

Makroökonomische Faktoren bestimmen den weiteren Verlauf

Der kurzfristige Kursverlauf von Bitcoin und anderen digitalen Assets wird maßgeblich von externen makroökonomischen Faktoren beeinflusst. Investoren richten ihre Aufmerksamkeit nun auf mehrere bevorstehende Ereignisse, die das Marktumfeld prägen könnten.

  • Am 6. März werden die neuesten Arbeitsmarktdaten für die USA veröffentlicht, darunter Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe.
  • Am 7. März folgt der offizielle Beschäftigungsbericht, der wichtige Hinweise auf die wirtschaftliche Lage der USA gibt.
  • US-Notenbankchef Jerome Powell wird in dieser Woche eine Rede halten, die möglicherweise neue Informationen über die zukünftige Zinspolitik Fed bietet.

Diese Datenpunkte könnten erheblichen Einfluss darauf haben, wie institutionelle und private Investoren ihre Portfolios anpassen. Sollten die Arbeitsmarktdaten schwach ausfallen, könnte dies Spekulationen über Zinssenkungen verstärken und damit potenziell eine positive Dynamik für risikobehaftete Vermögenswerte wie Bitcoin und andere Kryptowährungen schaffen.

Fazit

Die rekordhohen Abflüsse von 2,9 Milliarden US-Dollar aus Krypto-ETPs unterstreichen die aktuell unsichere Marktlage. Während Bitcoin und Ethereum besonders betroffen sind, zeigen einige Altcoins wie Sui und XRP weiterhin robuste Zuflüsse. Regionale Unterschiede bei der Anlegerstimmung spielen ebenfalls eine Rolle, wobei Deutschland als eine der wenigen Regionen Nettozuflüsse verzeichnet.

Die kommenden Makroereignisse, einschließlich Wirtschaftsdaten und Zinsentscheidungen der US-Notenbank, könnten die nächsten Bewegungen am Kryptomarkt maßgeblich beeinflussen. Trotz der aktuellen Schwankungen bleibt die langfristige Perspektive vieler Akteure weiterhin optimistisch.

4. März 2025

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