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Custodia Bank CEO Caitlin Long hat die Untätigkeit der US-Regierung in Bezug auf das sogenannte „Crypto Debanking“ kritisiert. Seit der Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus hat es laut Long keine positiven Veränderungen für Krypto-Banken gegeben. Trotz der Wahrnehmung eines politischen Wandels hätten die Bundesbanken keine der zuvor erlassenen kryptofeindlichen Regelungen revidiert.
Regulatorische Hürden bleiben bestehen
Während ihrer Rede auf der ETHDenver am 28. Februar machte Long deutlich, dass Banken weiterhin mit erheblichen regulatorischen Einschränkungen im Umgang mit digitalen Vermögenswerten konfrontiert sind. „Es gilt immer noch als unsicher und unzuverlässig, wenn eine Bank mit digitalen Assets auch nur in minimalem Umfang interagiert“, sagte sie. Diese strikte Haltung der Behörden bremse den Innovationsgeist des Finanzwesens in den USA erheblich.
Obwohl Long optimistisch bleibt, dass sich die Rahmenbedingungen zukünftig verbessern könnten, gebe es bisher keine konkreten Vorschläge von der Trump-Regierung, um die Lage zu erleichtern.
Forderung nach Veränderungen in der FDIC-Führung
Ein Kernpunkt ihrer Kritik betrifft die Leitung der Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC). Long argumentierte, dass die Behörde unter der langjährigen Führung von Martin Gruenberg technische Fortschritte behindert habe. „Aus diesem Grund ist das Bankensystem in den USA so rückständig“, erklärte sie.
Obwohl Gruenberg am 20. Januar durch den bisherigen Vizevorsitzenden Travis Hill ersetzt wurde, sei dies allein nicht ausreichend, um die regulatorischen Blockaden im Bankensektor aufzulösen. Long betonte, dass strukturelle Reformen notwendig seien, um eine krypto-freundlichere Politik zu ermöglichen. Besonders problematisch sei die Rolle der FDIC in der angeblichen „Operation Chokepoint 2.0“, einer mutmaßlichen Initiative zur systematischen Verweigerung von Bankdienstleistungen für Krypto-Unternehmen.
Leichte Annäherung der SEC an den Kryptosektor
Während die FDIC weiterhin als großes Hindernis für die Krypto-Industrie wahrgenommen wird, konnte Long eine gewisse Flexibilität bei der Securities and Exchange Commission (SEC) erkennen. Diese hat kürzlich eine spezielle „Crypto Task Force“ unter der Leitung von Commissioner Hester Peirce ins Leben gerufen – nur einen Tag nach Trumps Amtseinführung.
Ein weiterer bedeutender Schritt war die Rücknahme der umstrittenen Staff Accounting Bulletin 121 (SAB 121), die zuvor Banken dazu zwang, Krypto-Vermögen in ihren Bilanzen als Verbindlichkeiten zu erfassen. Marktteilnehmer hatten diese Regel scharf kritisiert, da sie institutionelle Investitionen in digitale Vermögenswerte erschwerte.
Dringender Bedarf an klaren Stablecoin-Regulierungen
Ein weiteres ungelöstes Problem sieht Long in den fehlenden gesetzlichen Rahmenbedingungen für Stablecoins. Sie rief die Gesetzgeber dazu auf, endlich Maßnahmen zu ergreifen, um Investoren in diesem Bereich besser zu schützen.
Besonders besorgt zeigte sie sich über die niedrigen Bargeldreserven vieler US-Banken. „Die meisten Banken halten nur acht Cent in bar für jeden Dollar an Einlagen. Das macht sie extrem anfällig für Bank Runs“, sagte Long und verwies auf das Schicksal der inzwischen kollabierten Silvergate Bank als warnendes Beispiel.
Im Gegensatz dazu hätten Krypto-Unternehmen aus vorherigen Krisen gelernt und große Fortschritte im Risikomanagement gemacht. Als Lösung schlug Long vor, dass Emittenten von Stablecoins verpflichtet werden sollten, ihre gesamten Reserven in liquiden Zahlungsmitteln zu halten. Dies würde nicht nur das Vertrauen der Verbraucher stärken, sondern auch langfristig zu einer stabileren Krypto-Wirtschaft führen.
Wie verändert sich die regulatorische Landschaft?
Die Wiederwahl von Trump hat bereits erste spürbare Auswirkungen auf die Haltung gegenüber der Kryptowirtschaft. Allein im Februar zog die SEC mehrere zuvor aggressive Klagen gegen Krypto-Firmen zurück, was auf ein moderateres Vorgehen der Behörden hindeutet.
Ein kürzlich abgehaltenes juristisches Symposium in New York bestätigte diese Einschätzung: Während sich die Regierung weiterhin gegen finanzielle Straftaten einsetzen werde, zeichnet sich eine Verschiebung der Prioritäten ab. Experten erwarten, dass das Justizministerium künftig stärker auf Trumps politische Schwerpunktthemen wie Einwanderung setzt, während der Druck auf Kryptofirmen nachlassen könnte.
Fazit: Unsichere Zukunft für Krypto-Banken
Trotz der leichten Verbesserungen im regulatorischen Umfeld bleibt die Situation für Krypto-Banken problematisch. Die grundlegenden Einschränkungen durch die FDIC sind weiterhin in Kraft, und es fehlen konkrete Reformvorschläge von der neuen US-Regierung.
Langfristig könnte jedoch eine stärker regulierte und stabilere Stablecoin-Industrie dafür sorgen, dass digitale Vermögenswerte eine größere Akzeptanz im traditionellen Finanzsystem finden. Caitlin Long und andere Branchenvertreter setzen daher ihre Hoffnungen auf zukünftige Reformen, während sie weiterhin auf technologische Innovationen und politische Veränderungen drängen.
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