Firoz Patel: Kryptokrimineller verurteilt

7. Februar 2025

Ein kanadischer Geschäftsmann wurde kürzlich zu einer weiteren Gefängnisstrafe verurteilt, nachdem er versucht hatte, 450 Bitcoin (BTC) im Wert von mehr als 43 Millionen US-Dollar vor den US-Behörden zu verbergen. Firoz Patel, der Gründer der inzwischen aufgelösten Zahlungsplattform Payza, wurde von einem US-Gericht zu 41 zusätzlichen Monaten hinter Gittern verurteilt. Dies geschah, nachdem er bereits eine frühere Strafe wegen Geldwäsche verbüßt hatte.

Hintergrund: Payza und die Machenschaften von Firoz Patel

Firoz Patel, ein kanadischer Unternehmer, gründete ursprünglich die Zahlungsplattform AlertPay, die sich später in Payza umbenannte. Payza ermöglichte Zahlungen und Überweisungen, wurde jedoch auch für illegale Finanztransaktionen genutzt. Die Plattform wurde schnell zu einem Knotenpunkt für hochriskante Geschäfte, darunter Ponzi-Systeme, Betrugsmaschen und Geldwäsche-Netzwerke.

Die US-Behörden nahmen Payza ins Visier, da das Unternehmen ohne die erforderlichen Finanzlizenzen in den Vereinigten Staaten tätig war. Dies führte dazu, dass Patel 2020 wegen der Verschwörung zur Führung eines nicht lizenzierten Geldtransfergeschäfts sowie Geldwäsche verurteilt wurde. Er wurde zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt und zur Aufgabe seiner illegal erworbenen Vermögenswerte verpflichtet.

Wie Patel versuchte, 450 BTC zu verbergen

Nach seiner ursprünglichen Verurteilung hätte Patel alle mit seinen kriminellen Aktivitäten verbundenen Gelder offenlegen müssen. Er behauptete jedoch fälschlicherweise, dass sein einziges Vermögen aus einem Rentenkonto mit 30.000 US-Dollar bestand – während er tatsächlich über 450 Bitcoin besaß.

Statt seine Kryptowährungsbestände den Behörden zu übergeben, versuchte er, diese durch verschiedene Kanäle ins Ausland zu verschieben. Zunächst versuchte er, die Bitcoins auf Binance, einer der größten Kryptowährungsbörsen der Welt, einzuzahlen. Die Plattform erkannte jedoch Unregelmäßigkeiten und schloss sein Konto im April 2021 aufgrund von Compliance-Verstößen.

Nach dem Binance-Vorfall transferierte Patel seine Bitcoin an ein Konto bei Blockchain.com, das unter dem Namen seines Vaters registriert war. Dabei nutzte er eine Adresse in Belize, die mit seinen früheren Payza-Geschäften in Verbindung stand. Doch auch Blockchain.com entdeckte verdächtige Aktivitäten und fror das Konto ein, womit Patel erneut keinen Zugriff auf die Mittel hatte.

Weitere Versuche der Verschleierung

Angesichts dieser Rückschläge ging Patel noch weiter, um seine Bitcoin zu schützen. Er beauftragte einen Geschäftspartner damit, gefälschte „Know Your Customer“ (KYC)-Dokumente einzureichen, um die Kontrolle über das gesperrte Konto bei Blockchain.com zurückzuerlangen.

Als Patel noch seine ursprüngliche dreijährige Haftstrafe verbüßte, erfuhr er, dass die US-Behörden bereits Ermittlungen zu seinen verborgenen Kryptowährungsbeständen eingeleitet hatten. Daraufhin nutzte er diverse Täuschungsmanöver, um sich Zeit zu verschaffen und den Zugriff auf seine Gelder zu sichern. Ein zentraler Bestandteil seiner Strategie war die Rekrutierung eines Komplizen, der sich als Anwalt ausgab und Verhandlungen mit der US-Staatsanwaltschaft führte.

Das Ziel dieses Manövers war es, die rechtlichen Verfahren genug zu verzögern, sodass er nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis nach Kanada fliehen konnte, bevor weitere Anklagen gegen ihn erhoben wurden. Doch dieser Plan scheiterte. Die Behörden enthüllten die Täuschung, und im Mai 2023 wurde Patel erneut angeklagt.

Das Urteil: 41 weitere Monate Gefängnis

Nachdem alle Beweise gegen ihn gesammelt wurden, fand am 6. Februar 2025 die Urteilsverkündung durch die US-Richterin Dabney L. Friedrich statt. Die Richterin betonte, dass Patels hartnäckige Versuche, die Ermittlungen zu behindern, eine klare Behinderung der Justiz darstellten.

Als Folge wurde er zu 41 weiteren Monaten Gefängnis verurteilt. Die neuen Strafen schließen sich an seine frühere Haftstrafe an, sodass Patel insgesamt fast sechs Jahre im Gefängnis verbringen wird. Zusätzlich zu der Haftstrafe wurde beschlossen, dass Patel über 24 Millionen US-Dollar, darunter die 450 Bitcoin, die derzeit noch bei Blockchain.com eingefroren sind, an den Staat abtreten muss.

Vergleich mit anderen Fällen von Kryptokriminalität

Während Patel sein Urteil erhielt, sorgte ein anderer Kryptokriminalitätsfall weltweit für Schlagzeilen: Der niederländische Entwickler Alexey Pertsev, der mit dem Verschleierungsdienst Tornado Cash in Verbindung steht, wurde kürzlich unter elektronischer Überwachung freigelassen. Dies geschah im Rahmen seines Berufungsverfahrens gegen eine vorherige Verurteilung wegen Geldwäsche.

Pertsev wurde beschuldigt, über Tornado Cash 1,2 Milliarden US-Dollar gewaschen zu haben. Das Gericht in den Niederlanden hat ihn im Mai 2024 zu 64 Monaten Gefängnis verurteilt. Doch anders als Patel, der bereits seine zusätzliche Haftstrafe verbüßen muss, kämpft Pertsev noch vor Gericht um seine Freiheit.

Auswirkungen auf den Krypto-Sektor

Der Fall von Firoz Patel zeigt, wie streng die US-Behörden gegen Kryptokriminalität vorgehen. Während Kryptowährungen oft als Möglichkeit beworben werden, finanzielle Freiheit zu erlangen, ziehen sie auch Kriminelle an, die versuchen, Gelder illegal zu verschieben oder vor den Strafverfolgungsbehörden zu verbergen.

Die Tatsache, dass sowohl Binance als auch Blockchain.com proaktiv gegen Patels Aktivitäten vorgegangen sind, spricht für strengere KYC- und Anti-Geldwäsche-Richtlinien (AML) in der Kryptoindustrie. Dies könnte zukünftig das Vorgehen gegen illegale Finanztransaktionen weiter erleichtern.

Für den Krypto-Sektor unterstreicht dieser Fall die Notwendigkeit umfassender Compliance-Maßnahmen. Unternehmen, die im Bereich digitaler Finanztransaktionen tätig sind, müssen sicherstellen, dass sie gesetzeskonform agieren, um nicht selbst ins Visier der Behörden zu geraten.

Fazit

Firoz Patel hat durch sein kriminelles Verhalten nicht nur seine eigene Zukunft zerstört, sondern auch massiv das Vertrauen in Zahlungsplattformen wie Payza untergraben. Sein Versuch, Millionen in Bitcoin zu verstecken, wurde letztlich von den Behörden durchkreuzt, und anstatt von Freiheit sieht er sich weiteren Jahren im Gefängnis gegenüber.

Die zunehmenden Maßnahmen gegen illegale Kryptotransaktionen verdeutlichen, dass Kriminelle nur schwer anonym bleiben können. Mit fortlaufender Regulierung und verbesserter Compliance in der Branche wird es für Täter immer schwieriger, ihre Vermögenswerte vor den Strafverfolgungsbehörden zu verschleiern.

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7. Februar 2025

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