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Ein Entwickler mit dem Pseudonym „Gunboats“ hat das umstrittene Krypto-Privatsphäre-Tool Tornado Cash erfolgreich auf das öffentliche Testnetz der MegaETH-Blockchain portiert. Die neue Implementierung trägt den Namen ETHTornado und ermöglicht es Nutzern, private Transaktionen auf der leistungsstarken Blockchain durchzuführen.
Die MegaETH-Blockchain, die erst kürzlich gestartet wurde, bietet eine beeindruckende Transaktionskapazität von bis zu 20.000 Transaktionen pro Sekunde. Diese hohe Geschwindigkeit macht sie besonders attraktiv für Entwickler und Projekte, die nach effizienten Lösungen für dezentrale Finanzanwendungen suchen.
Tornado Cash kehrt als ETHTornado auf MegaETH zurück
Die Idee, Tornado Cash auf MegaETH bereitzustellen, kam Gunboats, nachdem das US-Finanzministerium kürzlich verschiedene Tornado-Cash-Adressen von der Office of Foreign Assets Control (OFAC)-Sanktionsliste gestrichen hatte. Die Entscheidung erfolgte nach einem Gerichtsurteil früher in diesem Jahr, das eine Neubewertung der regulatorischen Maßnahmen im Bereich dezentraler Finanztechnologien forderte.
Gunboats erklärte auf der Plattform X (ehemals Twitter), dass es keinerlei Codeänderungen für die Migration des Tornado-Cash-Protokolls auf MegaETH brauchte. „Ich dachte mir, vielleicht sollte jemand das einfach mal auf der derzeit angesagtesten Plattform bereitstellen“, schrieb Gunboats. Das Deployment beschreibt der Entwickler als „halb im Scherz“, verwendete jedoch das mittlerweile veraltete Truffle-Framework für die Portierung.
Diskussionen um Wallet-Dusting und Airdrop-Ausschlüsse
Die Krypto-Community nahm die Veröffentlichung von ETHTornado mit gemischten Reaktionen auf. Einige Nutzer äußerten Bedenken hinsichtlich möglicher Manipulationen durch sogenanntes „Wallet-Dusting“. Dabei werden kleinen Mengen an Krypto-Assets auf zahlreiche Wallets übertragen – ein Vorgang, der dazu führen könnte, dass Nutzer von potenziellen Airdrops und Token-Belohnungen ausgeschlossen werden.
Ein Nutzer namens „0x_ultra“ auf X wies darauf hin, dass verschiedene Krypto-Projekte Wallets disqualifizieren, die mit Tornado Cash in Verbindung stehen. Besonders brisant ist dies, da MegaETH kürzlich in einem Testlauf testnet-Token an 190.000 Wallets in nur 15 Sekunden verteilte.
Gunboats tat diese Bedenken jedoch ab und erklärte: „Ob eine Wallet bestäubt wird in 10 Millisekunden oder 12 Sekunden, spielt am Ende keine Rolle – man landet so oder so auf der Liste.“
US-Finanzministerium hebt Sanktionen gegen Tornado Cash auf
Die Entscheidung, Tornado Cash von der Sanktionsliste zu streichen, wurde vom US-Finanzministerium als Teil einer Neubewertung der sich verändernden Finanzlandschaft getroffen. Behörden bestätigten in einer offiziellen Stellungnahme, dass ein überarbeiteter Ansatz für die Regulierung dezentraler Finanztechnologien erforderlich sei.
Dies wurde auch im Fall Van Loon v. Department of the Treasury deutlich, in dem Regierungsvertreter argumentierten, dass bestehende Sanktionsgesetze an den Fortschritt der Finanztechnologie angepasst werden müssten. Das Finanzministerium machte aber ebenso deutlich, dass es weiterhin Maßnahmen gegen die Nutzung digitaler Währungen für illegale Zwecke ergreifen werde.
In der Vergangenheit war Tornado Cash wiederholt in Verbindung mit Geldwäscheaktivitäten gebracht worden, insbesondere durch Hackergruppen, die mit Nordkorea assoziiert wurden. Trotz der Aufhebung der Sanktionen bleibt Tornado Cash ein umstrittenes Werkzeug innerhalb der Krypto-Szene.
Reaktionen aus der MegaETH-Community
Nach der Veröffentlichung von ETHTornado äußerte sich Bread, der Community- und Wachstumsleiter von MegaETH, positiv über die Implementierung. Er forderte Gunboats auf, das Projekt in die Community-Wiki der Plattform aufzunehmen.
Gunboats, der sich eigenen Angaben zufolge außerhalb der USA befindet, verwies zudem auf den Entwickler Roman Storm, der wegen seiner Beteiligung an Tornado Cash von der US-Justiz verklagt wurde. Trotz der rechtlichen Unsicherheiten sieht Gunboats die neue Bereitstellung auf MegaETH als unproblematisch an.
Herausforderungen und Zukunftsaussichten für ETHTornado
Obwohl das Protokoll bereits auf MegaETH verfügbar ist, gibt Gunboats zu, dass es derzeit noch an einer benutzerfreundlichen Oberfläche fehlt. Dieses Manko könnte eine breitere Akzeptanz des Dienstes erschweren.
Während einige Nutzer die Portierung als technologischen Fortschritt begrüßen, bleiben andere skeptisch. Die Tornado-Cash-Technologie bleibt ein kontrovers diskutiertes Thema. Während sie legitime Anwendungen für den Schutz der Privatsphäre bietet, wird sie ebenso als Werkzeug für illegale Aktivitäten missbraucht.
MegaETH selbst könnte von der Entwicklung profitieren, da die Blockchain durch die Implementierung von ETHTornado nun eine weitere Funktion erhält. Gleichzeitig bleibt abzuwarten, ob die Plattform Kontrollmechanismen einführen wird, um einen Missbrauch des Dienstes zu verhindern.
Es ist unklar, ob Behörden auf die erneute Bereitstellung des Protokolls auf MegaETH reagieren werden. Da die Sanktionen gegen Tornado Cash jedoch aufgehoben wurden, könnte ETHTornado in einer rechtlichen Grauzone operieren.
Fazit: Tornado Cash lebt weiter auf MegaETH
Die Portierung von Tornado Cash auf das MegaETH-Testnetz zeigt, dass die Idee der anonymen Krypto-Transaktionen trotz regulatorischer Eingriffe weiterlebt. Die rasante Entwicklung neuer Blockchains und Technologien stellt Gesetzgeber weiterhin vor Herausforderungen, während gleichzeitig neue Möglichkeiten für Nutzerinnen und Nutzer entstehen.
Ob ETHTornado langfristig Bestand haben wird oder ähnliche regulatorische Maßnahmen trifft, bleibt abzuwarten. Sicher ist jedoch, dass es nach der Entfernung von Tornado Cash von der OFAC-Liste wieder verstärkt in den Fokus der Kryptobranche gerät.
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