Ethereum unter Druck: Liquidationsgefahr steigt

31. März 2025

Ethereum hat in den letzten Tagen stark an Wert verloren und notiert aktuell bei rund 1.874 US-Dollar – ein Kursrückgang, der nicht nur Nervosität unter Investoren schürt, sondern auch das DeFi-Ökosystem unter Druck setzt. Besonders kritisch wird die Lage für hoch verschuldete Positionen auf MakerDAO: Zwei große Wallets stehen laut On-Chain-Daten kurz vor der Liquidation von über 125.000 ETH mit einem Gesamtwert von etwa 238 Millionen US-Dollar.

Ethereum testet kritische Unterstützungszone

Seit Wochen bewegte sich der Ethereum-Kurs innerhalb eines symmetrischen Dreiecks, dessen untere Trendlinie bei etwa 1.880 US-Dollar verlief. Mit dem Bruch dieser Unterstützung hat sich das Chartbild merklich eingetrübt. Der aktuelle Kurs bei rund 1.874 US-Dollar markiert den tiefsten Stand seit März. Technisch betrachtet ist dies ein alarmierender Wendepunkt, da nun weitere Abwärtsbewegungen drohen.

Charttechnische Analysten warnen besonders vor einem Bruch unter die psychologisch wichtige Marke von 1.805 US-Dollar. Diese Marke stellt nicht nur eine horizontale Unterstützung dar – sie ist auch der kritische Punkt für die mögliche Liquidation hoch gehebelter ETH-Positionen auf der dezentralen Plattform MakerDAO. Sollte der Kurs unter 1.805 US-Dollar sinken, könnten automatisch große Mengen an ETH auf den Markt geworfen werden.

Gefahr systemischer Liquidationen im DeFi-Sektor

Die Dezentralisierung des Finanzwesens bringt zugleich Transparenz wie auch Unnachgiebigkeit mit sich: Sobald kritische Schwellenwerte erreicht sind, werden Positionen automatisch liquidiert – es gibt keinen „Stop Loss“, keine manuelle Kontrolle oder Notbremse.

Genau dieses Szenario droht nun bei MakerDAO. Laut neuesten On-Chain-Daten stehen zwei große ETH-Wallets kurz vor der Zwangsliquidation, wenn der Kurs auf 1.805 beziehungsweise 1.787 US-Dollar fällt. Damit könnten mehr als 125.000 ETH, im aktuellen Marktwert etwa 238 Millionen Dollar, in kürzester Zeit veräußert werden. Dies könnte einen sogenannten Dominoeffekt auslösen – mit weiteren Kaskaden-Liquidationen, Panikverkäufen und einem drastischen Preisverfall.

Die sogenannte „Health Rate“ – ein Indikator für die Stabilität von Collateral-Positionen – ist bei betroffenen Vaults bereits auf lediglich 1,07 gefallen. Ein Wert unterhalb von 1,00 bedeutet finanzielle Unterdeckung und triggert automatische Liquidationen auf der Blockchain.

Technische Analyse: Schwäche auf sämtlichen Zeitebenen

Auch aus technischer Sicht ist das Bild derzeit klar bärisch. Der RSI (Relative Strength Index) im 2-Stunden-Chart liegt bei 28 – ein Indikator für extrem überverkaufte Marktbedingungen. Zwar könnte dies kurzfristig eine technische Gegenbewegung bringen, nachhaltig ist ein solcher Rebound aber meist nur bei starker Nachfrage.

Die 50-Perioden-EMA (Exponential Moving Average) liegt aktuell bei 1.955 US-Dollar – weit über dem aktuellen Kursniveau. Zudem wurde ein sogenanntes ABCD-Harmonic-Pattern vollendet, ein bärisches Chartmuster, das auf weitere Kursverluste hindeuten kann.

Wichtige technische Unterstützungen bei weiterer Schwäche

  • Erste Unterstützung: 1.822 US-Dollar
  • Nächste Levels: 1.754 US-Dollar, danach 1.680 US-Dollar
  • Relevanter Widerstand für Trendumkehr: Rückeroberung von 1.880 US-Dollar und Schlusskurs oberhalb von 1.955 US-Dollar

Ohne klare Trendwende dürfte der Verkaufsdruck anhalten – insbesondere unter verschärften Liquidationsbedingungen im DeFi-Umfeld.

Panik unter Großinvestoren? MakerDAO-Whales im Fokus

Große Investoren, umgangssprachlich auch „Whales“ genannt, haben aufgrund ihres hohen Kapitalvolumens massiven Einfluss auf die Preisstruktur. Die nun bedrohten Adressen auf MakerDAO besitzen zusammengenommen 125.603 ETH. Sollte nur ein Teil dieser Summe verkauft werden, wäre mit einer massiven Kursreaktion zu rechnen.

Die Blockchain-Analyseplattform Lookonchain hatte am 29. März diesen kritischen Zustand öffentlich gemacht. Seitdem beobachten Marktteilnehmer die Kursentwicklung rund um die Schwelle von 1.805 US-Dollar mit Adleraugen. Fällt Ethereum darunter, laufen automatisierte Verkaufsprozesse an, die aufgrund von Slippage und geringer Liquidität in Nebenzeiten besonders tiefgreifende Auswirkungen haben könnten.

Makrolage begünstigt bärisches Sentiment

Auch abseits der On-Chain-Kennzahlen zeigt sich ein schwieriges Umfeld: Die geopolitische Unsicherheit, steigende US-Renditen und der nach wie vor schwankende Bitcoin-Kurs spielen eine Rolle bei der Verunsicherung im Markt. Zwar gilt Ethereum langfristig als eine der tragenden Säulen des dezentralen Internets, kurzfristig dominieren jedoch charttechnische Risiken und Verkaufsdruck durch Liquidationen.

Datenübersicht zum aktuellen Marktgeschehen

  • ETH-Kurs: ca. 1.874 US-Dollar
  • 24h-Verlust: rund 4,8%
  • Liquidationslevel Whale 1: 1.805 US-Dollar
  • Liquidationslevel Whale 2: 1.787 US-Dollar
  • Gesamtvolumen gefährdeter ETH: 125.603 ETH

Was bedeutet das für Investoren?

Kurzfristig müssen sich Anleger auf volatile Preisbewegungen einstellen. Die Wahrscheinlichkeit eines Flash-Crashs ist erhöht, sollte der Markt sich unterhalb der markanten Liquidationsgrenzen etablieren. Auch könnte der Vertrauensverlust in DeFi-Mechanismen durch automatisierte Verkäufe neue Diskussionen über das Risikomanagement im dezentralen Finanzwesen anstoßen.

Für kurzfristige Trader bieten sich unter Umständen Chancen auf schnelle Gewinne – allerdings mit erhöhtem Risiko. Langfristige Investoren hingegen sollten die Lage gut beobachten und überlegen, ob Nachkäufe sinnvoll oder weitere Rücksetzer zu erwarten sind.

Ob es Ethereum gelingt, kurzfristig wieder über die Marke von 1.880 US-Dollar zu steigen, bleibt abzuwarten. Erst ein nachhaltiger Bruch über den 50-EMA bei 1.955 US-Dollar könnte das Ruder wieder zugunsten der Bullen herumreißen. Bis dahin bleibt das Risiko einseitig nach unten gerichtet.

Fazit: ETH unter Druck – Liquidation könnte Lawine lostreten

Der Absturz von Ethereum auf 1.874 US-Dollar hat nicht nur technische Unterstützungen gebrochen, sondern bringt auch fundamentale Risiken ins Spiel. Die drohende Liquidation von 125K ETH auf MakerDAO rückt das Risiko hoch verschuldeter DeFi-Positionen in den Fokus. Sollte die Marke von 1.805 US-Dollar fallen, sind weitere Kursverluste und Marktverwerfungen nicht ausgeschlossen. Markttechnisch besteht aktuell wenig Entlastung – selbst extrem überverkaufte Bedingungen schrecken Bären noch nicht ab.

Trader und Anleger sollten in den kommenden Stunden und Tagen mit erhöhter Vorsicht und Aufmerksamkeit agieren. Die kommenden Kursbewegungen könnten wegweisend für das zweite Quartal 2025 sein.

31. März 2025

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