El Salvador: IWF-Kreditauflagen und Bitcoin-Strategie

4. März 2025

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat El Salvador neue Bedingungen zur Gewährung eines Kredits in Höhe von 1,4 Milliarden US-Dollar auferlegt. Ein zentraler Punkt dieser Auflagen ist, dass das Land seine Bitcoin-Strategie deutlich zurückfahren muss. Insbesondere soll El Salvador keine weiteren öffentlichen Käufe der Kryptowährung tätigen und die Unterstützung für die staatlich geförderte Bitcoin-Wallet Chivo schrittweise bis Juli 2025 einstellen.

El Salvador muss öffentliche Bitcoin-Käufe beenden

Als Teil des Kreditabkommens fordert der IWF, dass El Salvador vollständig offenlegt, welche Bitcoin-Bestände staatliche Stellen halten. Zudem soll der Fidebitcoin-Fonds, der ursprünglich zur Förderung der Bitcoin-Adoption eingerichtet wurde, liquidiert werden. Diese Maßnahmen sollen zur finanziellen Transparenz des Landes beitragen und das Vertrauen internationaler Investoren stärken.

Trotz dieser vertraglichen Vereinbarungen hat El Salvador weiterhin Bitcoin gekauft. Zuletzt wurden am 2. März 2025 weitere fünf BTC erworben, obwohl das Land offiziell verpflichtet ist, öffentliche Käufe einzustellen. Dieses Vorgehen wirft Fragen über die langfristige Strategie von Präsident Nayib Bukeles Regierung auf.

Rückzug der staatlichen Unterstützung für Chivo

Ein weiterer zentraler Aspekt der IWF-Bedingungen ist die schrittweise Verringerung der staatlichen Unterstützung für die Chivo-Wallet. Die digitale Brieftasche wurde 2021 eingeführt, um die Bitcoin-Adoption in El Salvador zu fördern. Allerdings sind bisher nur wenige Salvadorianer tatsächlich auf die Nutzung der Kryptowährung umgestiegen – Schätzungen zufolge verwendet nur rund 15 % der Bevölkerung Bitcoin für Transaktionen.

Bis spätestens Juli 2025 muss der Staat alle Subventionen für Chivo einstellen. Das bedeutet, dass Nutzer, die bisher von staatlichen Anreizen profitieren konnten, möglicherweise auf Alternativen umsteigen müssen. Der Wegfall öffentlicher Mittel könnte auch dazu führen, dass die technische Infrastruktur von Chivo eingeschränkt oder die Wallet vollständig eingestellt wird.

Erleichterungen für Unternehmen: Bitcoin-Akzeptanz nicht mehr verpflichtend

Bereits im Januar 2025 hat El Salvador eine bedeutende Gesetzesänderung vorgenommen: Unternehmen sind nun nicht mehr verpflichtet, Bitcoin als Zahlungsmittel zu akzeptieren. Bei der Einführung der Kryptowährung als offizielle Währung hatte die Regierung vorgegeben, dass alle Händler Bitcoin-Zahlungen ermöglichen müssen – ein Schritt, der insbesondere von kleineren Unternehmen und traditionellen Geschäftsinhabern kritisiert wurde.

Mit der Abschaffung dieser Verpflichtung können Unternehmen nun frei entscheiden, ob sie Bitcoin als Zahlungsmethode nutzen oder sich ausschließlich auf den US-Dollar verlassen. Diese Änderung bringt das Land näher an die wirtschaftlichen Richtlinien des IWF und ermöglicht Firmen, ihre Finanzgeschäfte flexibler zu gestalten.

Wirtschaftliche Herausforderungen und steigende Staatsverschuldung

El Salvador steht weiterhin vor erheblichen wirtschaftlichen Herausforderungen. Das Bruttoinlandsprodukt des Landes stagniert, und die Staatsverschuldung hat alarmierende Höhen erreicht. Nach jüngsten Schätzungen belief sich das Haushaltsdefizit im Jahr 2023 auf 4,7 % des BIP – ein deutlicher Anstieg gegenüber den 2,6 % im Vorjahr.

Die steigenden finanziellen Verpflichtungen des Landes haben dazu geführt, dass sich Investoren zunehmend besorgt zeigen. Einige Ratingagenturen haben El Salvador bereits als besonders risikoreichen Schuldner eingestuft. Das sinkende Vertrauen in die Bonität des Landes könnte es erschweren, in Zukunft weitere internationale Finanzhilfen zu erhalten.

Transparenzprobleme und schwache Finanzkontrolle

Ein zentraler Kritikpunkt des IWF an der Bitcoin-Politik von El Salvador ist das mangelnde Maß an finanzieller Transparenz. Die Regierung von Präsident Bukele hat es bisher vermieden, detaillierte Informationen darüber preiszugeben, wie Bitcoin-Reserven verwaltet werden und welche Institutionen Zugriff auf staatliche Kryptowährungsbestände haben.

Die neuen Bedingungen des IWF verpflichten El Salvador nun dazu, regelmäßig geprüfte Finanzberichte zu veröffentlichen. Dies gilt insbesondere für Fidebitcoin und die Chivo-Wallet. Die Transparenzmaßnahmen sollen sicherstellen, dass öffentliche Gelder verantwortungsvoll verwaltet werden und Korruptionsrisiken minimiert werden.

Präsident Bukeles Bitcoin-Strategie gescheitert?

Als El Salvador Bitcoin 2021 als gesetzliches Zahlungsmittel einführte, erhoffte sich Präsident Bukele eine Reihe positiver wirtschaftlicher Effekte: höhere Auslandsinvestitionen, Innovation im Finanzsektor und größere finanzielle Inklusion für die Bevölkerung. Doch drei Jahre später ist klar, dass diese Erwartungen nicht erfüllt wurden.

Die Nutzung von Bitcoin bleibt im Land gering, die Staatsverschuldung steigt, und die wirtschaftliche Unsicherheit hat viele potenzielle Investoren abgeschreckt. Zudem sind die Kursverluste von Bitcoin seit der Einführung ein bedeutender Faktor – während El Salvador zu Hochzeiten BTC zu Preisen über 60.000 US-Dollar kaufte, lag der Marktpreis zwischenzeitlich bei weniger als 20.000 US-Dollar.

Angesichts dieser Entwicklungen stellt sich die Frage, ob die Bitcoin-Strategie von Bukele letztlich mehr Schaden als Nutzen für das Land gebracht hat. Die jüngsten Vorgaben des IWF signalisieren jedenfalls eine klare Richtung: weniger staatliche Bitcoin-Engagements und eine Rückkehr zu klassischer Wirtschaftspolitik.

Wird sich El Salvador an die Auflagen halten?

Ob El Salvador tatsächlich alle Bedingungen des IWF-Zuschusses umsetzen wird, bleibt abzuwarten. Präsident Bukele hat in der Vergangenheit wiederholt unter Beweis gestellt, dass er sich politischen und wirtschaftlichen Zwängen nicht gerne beugt. Sein fortgesetzter Kauf von Bitcoin deutet darauf hin, dass er weiterhin auf die Kryptowährung setzt, auch wenn internationale Finanzinstitutionen davon abraten.

Dennoch könnte der finanzielle Druck letztlich dazu führen, dass die Regierung gezwungen ist, ihre Bitcoin-Strategie vollständig zu überdenken. Ohne internationale Unterstützung könnte El Salvador Schwierigkeiten haben, seine Schulden zu bedienen und wirtschaftlich auf Kurs zu bleiben.

Die kommenden Monate werden zeigen, ob das Land die geforderten Maßnahmen tatsächlich umsetzt oder ob Präsident Bukele weiterhin eigene wirtschaftspolitische Wege verfolgt.

4. März 2025

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