David Sacks, der ranghöchste Vertreter des Weißen Hauses für Krypto- und KI-Politik, hat sich entschieden gegen eine Steuer auf Kryptowährungstransaktionen ausgesprochen, die zur Finanzierung der US-amerikanischen Bitcoin-Reserve dienen sollte. Die Idee einer 0,01%igen Steuer auf alle Krypto-Transaktionen wurde kürzlich in einem Podcast diskutiert, doch Sacks wies sie als potenziell wachsendes Steuerinstrument zurück.
David Sacks lehnt neue Krypto-Steuern strikt ab
Die Debatte um eine neue Transaktionssteuer für Kryptowährungen kam während eines kürzlichen Auftritts von Sacks im beliebten All In-Podcast auf. Gastgeber Jason Calacanis schlug vor, eine minimale 0,01%ige Steuer auf jede Krypto-Transaktion zu erheben, um die USA bei der Bildung einer strategischen Bitcoin-Reserve zu unterstützen. Die Steuer sollte auf den Vermögenswert erhoben werden, der gerade gehandelt, gekauft oder verkauft wird.
Doch Sacks wies den Vorschlag entschieden zurück und warnte davor, dass solche Steuern in der Regel klein anfangen, aber mit der Zeit ausgeweitet werden. „Das ist immer der Fall bei neuen Steuern. Sie werden anfangs als sehr bescheiden beschrieben“, erklärte er.
Besonders kritisch betrachtete er historische Steuerentwicklungen in den USA. „Als die Einkommensteuer eingeführt wurde, galt sie zunächst nur für eine kleine Anzahl von Amerikanern. Die Gesetzgeber schworen damals, dass sie nie auf die Mittelschicht ausgeweitet würde – doch wir wissen, was daraus wurde.“
Potenzielle Folgen einer Steuer auf Krypto-Transaktionen
Viele Kritiker befürchten, dass eine Steuer auf Krypto-Transaktionen langfristig die Akzeptanz und Nutzung digitaler Vermögenswerte hemmen könnte. Sacks selbst betonte, dass zusätzliche finanzielle Belastungen für Nutzer von Kryptowährungen eine Gefahr für den freien Handel digitaler Assets darstellen.
Ein weiteres Problem sei, dass diese Steuer nicht nur auf Handelsgeschäfte angewendet würde, sondern auch auf interne Überweisungen zwischen Wallets desselben Nutzers. Das würde die allgemeine Nutzung von Kryptowährungen unnötig verteuern und für viele Investoren unpraktisch machen.
Auch zahlreiche Krypto-Anhänger äußerten in sozialen Netzwerken ihre Ablehnung gegenüber der Idee. Die grundsätzliche Angst besteht darin, dass die Steuer nach einer möglichen Einführung allmählich angehoben wird, bis sie für Krypto-Investoren spürbar teurer wird.
Mögliche alternative Finanzierungsstrategien
Bisher hat das Weiße Haus keine offiziellen Steuerregelungen im Zusammenhang mit Kryptowährungen verabschiedet. Dennoch gibt es innerhalb der Regierung verschiedene Diskussionen über Finanzierungsmodelle für die geplante Bitcoin-Reserve.
Präsident Donald Trump hat in der Vergangenheit vorgeschlagen, die Bundes-Einkommensteuer vollständig abzuschaffen und stattdessen Zölle auf Importe als primäre Finanzierungsquelle zu nutzen. Laut Trump wurde die U.S.-Regierung im 19. Jahrhundert fast ausschließlich durch Zölle finanziert, eine Zeit, die er als wirtschaftlich erfolgreich beschreibt.
Der Handelsminister Howard Lutnick hat dieses Konzept ebenfalls befürwortet und erklärt, dass in einem solchen Modell die Steuerbehörde IRS durch eine „External Revenue Service“ ersetzt werden könnte, die sich auf Importzölle konzentriert.
Eine Untersuchung von Dancing Numbers, einem auf Automatisierung spezialisierten Buchhaltungsunternehmen, zeigte kürzlich, dass die Abschaffung der Einkommensteuer einem durchschnittlichen amerikanischen Steuerzahler lebenslange Einsparungen von mindestens 134.809 US-Dollar bringen könnte. Falls auch die staatlichen Einkommensteuern gestrichen würden, könnten diese Einsparungen auf bis zu 325.561 US-Dollar steigen.
Elizabeth Warren kritisiert die Krypto-Politik des Weißen Hauses
Während sich Sacks gegen Transaktionssteuern wehrt, sieht sich seine Rolle in der Krypto-Regulierung zunehmend politischer Kritik ausgesetzt. Besonders die demokratische Senatorin Elizabeth Warren hat ihm und der aktuellen Regierung mangelnde Transparenz bei der Blockchain-Politik vorgeworfen.
Warren äußerte Bedenken hinsichtlich möglicher Interessenkonflikte innerhalb der Regierung und forderte in einem Brief an Sacks klare Antworten zu möglichen finanziellen Vorteilen, die Regierungsvertreter durch Krypto-Entscheidungen erlangen könnten.
Laut Warren könnten Regierungsinitiativen im Bereich der Kryptowährungen den Marktwert bestehender digitaler Vermögenswerte beeinflussen, was potenziell zu Vorteilnahme durch Insider führen würde. Sie forderte daher strengere ethische Auflagen für Regierungsbeamte, die an Krypto-Regulierungen beteiligt sind.
Staatliche Bitcoin-Reserve bleibt umstritten
Die Idee, dass die USA eine eigene Bitcoin-Reserve aufbauen sollten, bleibt innerhalb der Regierung umstritten. Während einige Analysten argumentieren, dass ein solches Reserve-Asset das Finanzsystem stabilisieren könnte, befürchten andere, dass dies zu Spekulationen und unnötigen Marktmanipulationen führen könnte.
Bisher gibt es keine offiziellen Ankündigungen darüber, ob und wann die USA tatsächlich mit dem Kauf von Bitcoin für staatliche Reserven beginnen werden. Allerdings weisen viele Experten darauf hin, dass eine digitale Reserve eine Absicherung gegen Inflation bieten könnte.
Sollte es zu einer Umsetzung kommen, wäre das größte Problem die Finanzierung. Die vorgeschlagene Krypto-Transaktionssteuer wird von führenden Politikern wie Sacks abgelehnt, und alternative Finanzierungsmodelle – etwa durch Zölle oder Umschichtungen im Haushalt – sind bislang nicht beschlossen.
Zukunft der Krypto-Politik in den USA
Die Zukunft der US-Kryptopolitik bleibt weiterhin in Bewegung. Während Sacks sich gegen neue Steuern in diesem Bereich ausspricht, bleibt abzuwarten, welche alternativen Strategien zur Finanzierung der Bitcoin-Reserve in Betracht gezogen werden.
Auch die Kritik von Senatorin Warren zeigt, dass die Krypto-Politik der Trump-Regierung weiterhin im Fokus stehen wird. Insgesamt bleibt der Markt gespannt, welche regulatorischen Entscheidungen in den kommenden Monaten getroffen werden und welche Auswirkungen sie auf die Krypto-Industrie haben werden.
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