Bitcoin-Anleger hoffen darauf, dass der Februar schnell vergeht. Die größte Kryptowährung der Welt hat im Laufe des Monats einen drastischen Wertverlust von 17,7 % erlitten, was es zum schlechtesten Monat seit Juni 2022 macht. Besonders bemerkenswert ist diese Entwicklung, da der Februar historisch gesehen oft ein positiver Monat für Bitcoin war. Vor 2025 hatte Bitcoin nur in zwei Februaren seit 2013 Verluste verzeichnet, während der Durchschnittsgewinn sonst bei 13 % lag.
Am frühen Freitag fiel der Bitcoin-Kurs auf ein Tief von 78.248,92 US-Dollar – ein Niveau, das zuletzt nach dem Wahlsieg von Donald Trump erreicht wurde. Allerdings gab es eine plötzliche Erholung über die psychologisch entscheidende 80.000-Dollar-Marke, wobei BlackRock eine Schlüsselrolle dabei spielte. Das Investmentunternehmen hat bekannt gegeben, dass einige seiner Modellportfolios zum ersten Mal Bitcoin über den iShares Bitcoin Trust (IBIT) enthalten werden, was die Nachfrage nach Bitcoin in den kommenden Wochen potenziell erhöhen könnte.
Ist das eine Korrektur oder das Ende des Bullenmarktes?
Die zentrale Frage für viele Anleger lautet nun: Handelt es sich nur um eine zwischenzeitliche Korrektur, oder ist dies das Ende der aktuellen Bullenphase? Experten sind sich uneinig. Ruslan Lienkha, Chief of Markets bei YouHodler, erklärte in einem Interview, dass die nächste wichtige Unterstützungszone für Bitcoin bei 70.000 US-Dollar liegt. Allerdings würde Bitcoin dieses Level erst erreichen, wenn sich die negative Marktstimmung im Aktienmarkt weiter verstärkt. Die US-Börsenindizes zeigen in den letzten Tagen eine klare Schwäche – dennoch sei es noch zu früh, um von einem grundlegenden Trendwechsel auszugehen.
Lienkha weist darauf hin, dass Bitcoin eine enge Korrelation mit dem technologieorientierten Nasdaq 100 aufweist. Während sich traditionelle Aktienmärkte langsam bewegen, sind Kryptowährungen oft deutlich volatiler und zeigen extremere Kursschwankungen. Darüber hinaus könnten restriktive geldpolitische Maßnahmen oder wirtschaftliche Unsicherheiten Bitcoin und andere Kryptowährungen weiter belasten. Ein wichtiger Unsicherheitsfaktor ist zudem Donald Trumps Ankündigung, ab Dienstag neue Strafzölle auf Importe aus Mexiko und Kanada einzuführen, was zu weiteren Marktturbulenzen führen könnte.
Chancen am Markt trotz Einbruch?
Trotz der aktuellen Marktkorrektur gibt es viele Experten, die das aktuelle Kursniveau als attraktive Kaufgelegenheit für Bitcoin und einige Altcoins sehen. Matt Hougan, Chief Investment Officer von Bitwise, erklärte kürzlich, dass „dies die beste Zeit in der Geschichte ist, um Bitcoin zu kaufen, wenn man das Risiko anpasst“. Er argumentiert, dass der aktuelle Rückgang mit dem Ende des Meme-Coin-Booms zusammenhängt. Meme-Coins, die in den letzten Monaten massiv Kapital angezogen hatten, verlieren zunehmend an Bedeutung, was sich auch in Kursrückgängen bei Altcoins zeigt.
Hougan sieht den Rückgang jedoch nur als kurzfristige Entwicklung. Die Chancen für langfristige Erholung liegen insbesondere in der zunehmenden institutionellen Adoption von Bitcoin, dem Wachstum von Stablecoins, der Tokenisierung von Vermögenswerten sowie einer Wiederbelebung des DeFi-Sektors. Allerdings könnte es eine gewisse Zeit dauern, bis sich diese Trends wieder positiv auf den Markt auswirken.
Altcoins im Fokus: Welche Projekte haben Potenzial?
Während bei Bitcoin die große Frage besteht, ob es sich um eine Bullenmarktkorrektur oder das Ende des Aufwärtstrends handelt, richten sich Anleger verstärkt auf vielversprechende Altcoins. Solana (SOL) gilt als einer der aussichtsreichsten Kandidaten für eine starke Erholung. Der Coin hat in den vergangenen Wochen eine Korrektur von 50 % erfahren, nachdem er am 19. Januar ein Allzeithoch von 294,33 US-Dollar erreicht hatte. Insbesondere der Rückgang des Meme-Coin-Handels auf der Solana-Blockchain hat sich hier bemerkbar gemacht.
Sergei Gorev, Head of Risk bei YouHodler, zählt Solana zu seinen Favoriten für mittel- bis langfristige Wachstumschancen. Er argumentiert, dass Solana zunehmend Marktanteile von Ethereum übernimmt und bereits erfolgreich mit der zweitgrößten Kryptowährung konkurriert. Falls sich der Markt erholt, könnte SOL eine besonders starke Performance zeigen. Gleichzeitig könnte der Rückgang, selbst wenn er anhält, weniger drastisch ausfallen als bei anderen Kryptowährungen.
Ausblick: Bitcoin und Altcoins vor entscheidender Phase
In den kommenden Wochen könnte der Kryptomarkt weiter unter Druck stehen, insbesondere wenn die US-Märkte weiterhin negative Signale senden und die Unsicherheit über die Wirtschaftspolitik von Donald Trump anhält. Dennoch gibt es mehrere Faktoren, die eine positive Entwicklung begünstigen könnten. Dazu zählt insbesondere die zunehmende Integration von Bitcoin in institutionelle Anlageportfolios, wie etwa durch BlackRock.
Auch für Altcoins gibt es Hoffnung: Solana zeigt sich als ein vielversprechender Kandidat für eine baldige Trendwende, während größere makroökonomische Entwicklungen eine Rolle bei der langfristigen Kursentwicklung von Bitcoin spielen werden. Experten raten Anlegern zu einer strategischen Herangehensweise: Wer sich langfristig an der Krypto-Adoption beteiligen will, könnte in der aktuellen Marktsituation attraktive Einstiegsmöglichkeiten finden. Dennoch bleibt es wichtig, Risiken im Blick zu behalten, da Kryptowährungen weiterhin starken Schwankungen unterliegen.
Der Februar mag für Bitcoin ein schwacher Monat gewesen sein – doch für einige Anleger könnten genau solche Rückgänge die besten Kaufgelegenheiten bieten.
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