Bitcoin (BTC) steht unter zunehmendem Verkaufsdruck, da Miner verstärkt ihre Bestände veräußern und so zu den jüngsten Kursrückgängen beitragen. Daten von CryptoQuant zeigen einen markanten Anstieg der Miner-Transfers zu Börsen, insbesondere während Kursrückgängen. Dies deutet darauf hin, dass viele Miner unter finanziellem Druck stehen, möglicherweise aufgrund steigender Betriebskosten.
Miner steigern Bitcoin-Verkäufe bei sinkenden Kursen
Die Entwicklungen der letzten Wochen zeigen ein klares Muster: Immer dann, wenn der Bitcoin-Preis in Richtung lokaler Tiefstände fällt, verstärkt sich die Aktivität der Miner auf den Krypto-Börsen. Im Februar und Anfang März fiel Bitcoin mehrfach unter die 80.000-Dollar-Marke und erreichte am 11. März mit 76.807 $ seinen Tiefpunkt. Am folgenden Tag konnte sich der Kurs leicht auf rund 82.500 $ erholen.
Analysten von CryptoQuant weisen darauf hin, dass dieser Verkaufsdruck von Minern typischerweise in Phasen sinkender Kurse auftritt. Hintergrund ist, dass Miner gezwungen sind, ihre Bestände zu verkaufen, um laufende Betriebskosten zu decken. Besonders nach der Bitcoin-Halbierung im April 2024 ist der Druck gewachsen, da sich die Mining-Belohnung halbiert hat und kleinere sowie weniger effiziente Mining-Betriebe stärker unter Druck stehen.
Bitcoin-Mining-Sektor kämpft mit sinkenden Einnahmen
Parallel zu den verstärkten Bitcoin-Verkäufen durch Miner kommt es auch zu einer wirtschaftlichen Verschlechterung der gesamten Mining-Branche. Im Februar sank der Gesamtumsatz der Bitcoin-Miner um 11,5 % auf 1,24 Milliarden US-Dollar. Dies ist eine deutliche Reduzierung im Vergleich zu den vorherigen Monaten. Gleichzeitig gingen die Transaktionsgebühren um 19 % zurück, was auf eine nachlassende Nachfrage im Netzwerk hindeutet.
Als weitere Belastung stieg die Mining-Schwierigkeit um 2 %. Dies stellt insbesondere kleinere Mining-Unternehmen vor erhebliche Herausforderungen, da ihre Betriebskosten unverändert bleiben oder sogar steigen, während die Anzahl der geschürften Bitcoins pro Block reduziert wurde.
Die Auswirkungen sind auch an der Börse spürbar. Öffentlich gehandelte Bitcoin-Mining-Unternehmen mussten deutliche Verluste verkraften. Die Aktien von Bitdeer fielen um 25 %, während Cipher Mining einen Rückgang von 17 % verzeichnete. Diese Unternehmen melden verstärkte Verluste, was Investoren zunehmend verunsichert.
Steigende Verkaufsaktivitäten der Miner setzen den Markt unter Druck
Besonders auffällig ist die seit Mitte 2024 steigende Menge an Bitcoin, die von Minern an Börsen transferiert wird. Laut CryptoQuant begann dieser Trend bereits im September 2024 und erreichte seinen bisherigen Höhepunkt am 16. Dezember 2024, als an einem einzigen Tag 11.365 BTC von Minern an Börsen transferiert wurden.
Auch im März bleibt diese Entwicklung bestehen: Am 11. März belief sich das Volumen der Miner-to-Exchange-Flows auf 8.024 BTC, was eine erhebliche Menge darstellt. Diese steigenden Transfers zu Börsen deuten darauf hin, dass viele Miner gezwungen sind, ihre Reserven aufzulösen, um finanziellen Verpflichtungen nachzukommen.
Die Finanzlage vieler Miner scheint zunehmend prekär zu werden. Gleichzeitig sorgen wirtschaftliche Unsicherheiten sowie die volatile Kursentwicklung dafür, dass sich der Verkaufsdruck verstärkt. Die Kombination aus sinkenden Einnahmen und steigenden Kosten könnte langfristig zu einer Marktbereinigung innerhalb der Mining-Industrie führen.
Marktanalysten warnen vor weiterem Bitcoin-Rückgang
Aufgrund des anhaltenden Verkaufsdrucks warnen Marktanalysten vor möglichen weiteren Kurseinbrüchen. Arthur Hayes, Gründer der Krypto-Börse BitMEX, äußerte in einem aktuellen Beitrag seine Besorgnis, dass der Bitcoin-Kurs auf bis zu 70.000 $ fallen könnte, wenn sich der Verkaufsdruck nicht reduziert.
Markus Thielen, Analyst bei 10x Research, geht ebenfalls davon aus, dass der Bitcoin-Kurs in den kommenden Wochen weiter nachgeben könnte. Er prognostiziert ein mögliches Tief bei 73.000 $ und empfiehlt Anlegern daher verstärkte Vorsichtsmaßnahmen. In einem aktuellen Bericht erklärte er, dass historische Muster nahelegen, dass sich der Markt ähnlich wie in den vergangenen Bullenzyklen verhält.
Besonders auffällig sei die Tatsache, dass jede Bitcoin-Hausse eine neue narrative Welle mit sich bringe: 2017 lag der Fokus auf XRP, während 2021 DeFi- und NFT-Projekte im Mittelpunkt standen. Im Jahr 2025 sind es nun Meme-Coins, die die größte Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Diese zyklische Struktur könnte laut Thielen darauf hinweisen, dass sich der Markt aktuell auf einen potenziellen Wendepunkt zubewegt.
Wie geht es weiter? Auswirkungen und Prognosen
Die nächsten Wochen werden entscheidend dafür sein, wie sich der Bitcoin-Kurs entwickelt. Sollte der Verkaufsdruck durch Miner weiterhin hoch bleiben, könnte dies kurzfristig zu weiteren Kursverlusten führen. Andererseits könnte eine nachhaltige Reduzierung der Verkaufsaktivitäten gepaart mit positiven Marktindikatoren eine Stabilisierung des Preises bewirken.
Investoren sollten die kommenden Entwicklungen genau im Auge behalten, insbesondere in Bezug auf makroökonomische Faktoren, regulatorische Entscheidungen und die allgemeine Marktnachfrage. In jedem Fall scheint sich Bitcoin derzeit an einem kritischen Punkt zu befinden, an dem sowohl Chancen als auch Risiken bestehen.
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