Bitcoin: Institutionelle Nachfrage steigt

27. März 2025

Die Menge an Bitcoin, die auf Kryptowährungsbörsen verfügbar ist, hat ein historisches Tief erreicht. Mit nur noch 7,53 % der gesamten Bitcoin-Versorgung auf Handelsplattformen wurde der niedrigste Stand seit dem 20. Februar 2018 verzeichnet. Diese Entwicklung markiert einen deutlichen Trendwechsel und unterstreicht die Zunahme langfristiger Anlageentscheidungen durch Investoren. Die Analyse stammt von der Blockchain-Datenplattform Santiment, die diesen Rückgang als deutliches Signal für abnehmenden Verkaufsdruck und ein zunehmendes Vertrauen in Bitcoin als Wertspeicher interpretiert.

Langfristige Halter dominieren den Bitcoin-Markt

Bitcoin-Investoren verlagern ihre Bestände zunehmend von Börsen in sogenannte Cold-Storage-Lösungen, also Offline-Wallets oder institutionelle Verwahrdienste. Dieser Schritt wird in der Regel vollzogen, wenn Anleger nicht planen, ihre Coins kurzfristig zu verkaufen. Der aktuelle Rückgang der Exchange-Bestände weist laut Santiment darauf hin, dass immer mehr Investoren auf langfristiges „Hodling“ setzen – ein Begriff aus der Krypto-Community, der das langfristige Halten von Kryptowährungen bezeichnet.

Brian Quinlivan, leitender Analyst bei Santiment, betont, dass diese Bewegung eine positive Marktdynamik schaffen kann. Denn wenn weniger Bitcoin zur sofortigen Liquidierung verfügbar ist, sinkt die Wahrscheinlichkeit abrupter Kursstürze. Gleichzeitig wird der Weg für einen nachhaltigen Aufwärtstrend geebnet, da ein beschränktes Angebot bei gleichbleibender oder steigender Nachfrage den Preis stabilisieren oder sogar erhöhen kann.

Mangelnde Liquidität auf Börsen als bullishes Signal

Historisch betrachtet ist ein niedriger Bitcoin-Bestand auf Börsen oft mit bullischen Marktphasen verbunden. Dieser Zusammenhang ergibt sich aus der reduzierten Verkaufsbereitschaft – ein Zeichen dafür, dass Investoren optimistisch hinsichtlich zukünftiger Kursentwicklungen sind. Insbesondere institutionelle Marktteilnehmer, die für gewöhnlich größere Kaufvolumen bewegen, bevorzugen es, größere Mengen außerhalb liquider Handelsplätze zu verwahren. Dies hat den Nebeneffekt, dass der kurzfristige Preisdruck abnimmt.

Bitcoin als „digitales Gold“ für Institutionen

Der rückläufige Bestand auf Krypto-Börsen korreliert mit einem zunehmenden Interesse seitens institutioneller Investoren, die Bitcoin als digitales Gold betrachten. In den vergangenen Wochen haben mehrere Unternehmen öffentlich gemacht, dass sie ihre Bitcoin-Bestände aufstocken, zum Teil in erheblichem Ausmaß.

The Blockchain Group und Metaplanet setzen Zeichen

Ein markantes Beispiel ist die französische Technologiegesellschaft The Blockchain Group. Das Unternehmen erwarb jüngst 580 BTC in einer einzigen Transaktion – der bislang größte Zukauf der Firmengeschichte. Damit belaufen sich die Bitcoin-Bestände des Unternehmens auf einen Gegenwert von über 50 Millionen US-Dollar. Laut Unternehmensangaben soll der Kauf Teil einer langfristigen Absicherungsstrategie gegen Fiat-Inflation und wirtschaftliche Unsicherheit in Europa sein.

Auch das japanische Investmentunternehmen Metaplanet zeigt sich weiterhin sehr aktiv. Anfang dieser Woche stockte das Unternehmen seine BTC-Bestände um weitere 150 Bitcoin auf und erhöhte damit seine Gesamtreserven auf 3.350 BTC. Insgesamt investierte Metaplanet damit über 270 Millionen US-Dollar in Bitcoin. Laut Unternehmensführung ist dies ein strategischer Schachzug im Sinne eines stabilen Treasury-Managements in Zeiten ökonomischer Volatilität.

GameStop mischt mit – Aufrüstung durch Wandelanleihen

Sogar bekannte Namen aus der traditionellen Finanzwelt widmen sich zunehmend dem Krypto-Sektor. Die US-amerikanische Einzelhandelskette GameStop kündigte kürzlich an, über eine Wandelanleihe 1,3 Milliarden US-Dollar aufnehmen zu wollen. Ein erheblicher Teil dieser Mittel soll für Investitionen in Bitcoin genutzt werden. Damit folgt das Unternehmen einer wachsenden Zahl börsennotierter Firmen, die mit Bitcoin-Vermögenswerten kalkulieren, um entweder Reserven zu diversifizieren oder Anlegern einen Zugang zu digitalen Assets zu eröffnen.

Michael Saylor und die Macht von Bitcoin-Reserven

Ein Dauerbrenner unter den Bitcoin-Investoren ist der Unternehmer Michael Saylor und seine Firma Strategy (ehemals MicroStrategy). Mit insgesamt 506.137 BTC hält das Unternehmen mehr Bitcoin als jede andere börsennotierte Gesellschaft weltweit. Saylor gilt als einer der entschlossensten Verfechter von Bitcoin und positioniert seine Firma damit nicht nur als Softwareanbieter, sondern als institutionellen Bitcoin-Bull. Der kontinuierliche Ausbau dieser Reserven sendet ein starkes Signal an den Markt und stärkt das Narrativ von Bitcoin als vertrauenswürdiges Wertaufbewahrungsmittel.

Politische Unterstützung für Bitcoin nimmt zu

Parallel zum wachsenden institutionellen Interesse steigen auch die politischen Aktivitäten rund um Bitcoin, insbesondere in den Vereinigten Staaten. Derzeit befinden sich 41 Gesetzesentwürfe zu Bitcoin-Reserven in der Diskussion, verteilt auf 23 US-Bundesstaaten. Diese rechtlichen Maßnahmen sollen unter anderem die Rechte von Bitcoin-Nutzern schützen, Unternehmen rechtliche Sicherheit geben und politische Rahmenbedingungen zur Förderung von Krypto-Adoption schaffen.

Beispiel: Kentucky setzt Maßstäbe

Ein besonders deutlicher Schritt wurde kürzlich im US-Bundesstaat Kentucky vollzogen. Gouverneur Andy Beshear unterzeichnete das sogenannte „Bitcoin Rights“-Gesetz (House Bill 701), das digitale Vermögenswerte offiziell anerkennt und ihre Nutzung sowie den Betrieb entsprechender Infrastrukturen absichert. Der Gesetzesbeschluss könnte als Modellprojekt für andere Staaten dienen und die verfassungsrechtliche Grundlage für einen krypto-freundlichen Umgang in der Gesetzgebung schaffen.

Arizona im Aufwind

Auch der Bundesstaat Arizona setzt Zeichen in Richtung proaktiver Regulierung. Zwei Schlüsselgesetze zum Umgang mit digitalen Reserve-Assets passierten dort am 24. März das House Rules Committee. Die breite Unterstützung dieser Vorlagen zeigt, wie deutlich Bitcoin bereits Teil strategischer Überlegungen auf staatlicher Ebene geworden ist.

Bitcoin-Kursentwicklung: Ruhe vor dem Sturm?

Am aktuellen Marktgeschehen lässt sich eine interessante Dynamik beobachten. Trotz der zunehmend positiven Fundamentaldaten verharrt der Bitcoin-Kurs momentan in einer Seitwärtsbewegung. Aktuell liegt der Preis bei rund 87.529 US-Dollar – das sind rund 20 % weniger als das bisherige Allzeithoch von 109.114 US-Dollar, das im Januar 2025 verbucht wurde.

Diese Konsolidierungsphase könnte jedoch auch als Akkumulationsperiode gewertet werden, in der größere Marktakteure ihre Bestände weiter aufbauen. In Kombination mit dem historischen Rückgang der Exchange-Bestände deutet vieles darauf hin, dass sich Bitcoin in einer spannenden Ausbruchsphase befindet, die den Grundstein für neue Höchststände legen könnte.

Fazit: Der Bitcoin-Markt wird reifer

Der Rückgang der Bitcoin-Vorräte auf Börsen auf ein 7-Jahres-Tief ist Ausdruck eines reiferen, langfristigeren Anlegerverhaltens. Private wie institutionelle Investoren positionieren sich zunehmend strategisch, anstatt auf kurzfristige Kursbewegungen zu spekulieren. Die Kombination aus wachsendem politischen Rückhalt, institutionellen Investments und sinkender Liquidität auf Handelsplattformen stärkt das langfristige Narrativ von Bitcoin als globalem Wertaufbewahrungsmittel. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, könnten neue Preishöhen – unterstützt durch reduzierte Verkäuferdynamik – in naher Zukunft bevorstehen.

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