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Die Aktivität im Ethereum-Netzwerk hat ein neues Tief erreicht. Am vergangenen Samstag wurden lediglich 53,07 ETH verbrannt – der niedrigste tägliche Burn-Wert seit der Einführung des EIP-1559-Mechanismus. Dieser drastische Rückgang deutet auf eine nachlassende Nachfrage nach Ethereum-Blockspace hin.
Hintergrund: EIP-1559 und seine Auswirkungen auf Ethereum
Das im Jahr 2021 eingeführte Upgrade EIP-1559 hatte zwei Hauptziele: die Vereinfachung der Transaktionsgebühren und die Reduktion des Ethereum-Angebots durch die Verbrennung der Basisgebühr bei jeder Transaktion. Während dieses System in Zeiten hoher Netzwerkaktivität dazu führen kann, dass Ethereum deflationär wird, zeigt die derzeitige Entwicklung eine gegenteilige Tendenz.
Ethereum-Netzwerkaktivität auf einem historischen Tiefstand
Daten von Ultrasound.money zeigen, dass Ethereums Gesamtangebot nun um 0,76 % pro Jahr wächst. Dieser Anstieg wird durch eine Reihe von Metriken bestätigt, die auf eine schwächere Nutzung des Netzwerks hinweisen:
- Die Zahl der aktiven Adressen und neu erstellten Wallets nimmt stetig ab.
- Das Transaktionsvolumen und die Gesamtzahl der Transaktionen verzeichnen deutliche Rückgänge.
- Die durchschnittlichen Transaktionsgebühren sind auf nur noch 0,41 US-Dollar pro Transaktion gefallen – der niedrigste Wert seit August letzten Jahres.
Damit steht das Netzwerk in starkem Kontrast zu früheren Hochs, als Transaktionsgebühren bis zu 15,21 US-Dollar betrugen. Dies stellt einen bemerkenswerten Wandel dar und lässt Zweifel an der aktuellen Nachfrage nach Ethereum aufkommen.
Wachsende Konkurrenz durch Layer-2-Lösungen
Ein wesentlicher Faktor für die sinkende Aktivität im Ethereum-Hauptnetz ist der zunehmende Erfolg von Layer-2-Lösungen. Plattformen wie Arbitrum, Optimism und Base bieten schnellere Transaktionen und niedrigere Gebühren, wodurch viele Nutzer und Entwickler von Ethereum auf diese Skalierungslösungen umsteigen.
Diese Entwicklung hat bereits Auswirkungen auf den Marktpreis von Ethereum. Standard Chartered hat kürzlich seine Ethereum-Kursprognose für 2025 von 10.000 US-Dollar auf 4.000 US-Dollar gesenkt. Die Bank begründet diese Entscheidung mit dem rapide wachsenden Einfluss von Layer-2-Netzwerken, die zunehmend Marktanteile vom Ethereum-Mainnet abziehen.
Laut Geoffrey Kendrick, dem globalen Leiter der digitalen Asset-Forschung bei Standard Chartered, haben diese Netzwerke bereits dazu beigetragen, Ethereums Marktkapitalisierung um 50 Milliarden US-Dollar zu verringern. Diese Dynamik wird sich voraussichtlich fortsetzen und könnte Ethereums führende Rolle im Kryptomarkt weiter schwächen.
Ethereum bleibt führend in der Tokenisierung von Vermögenswerten
Trotz des Rückgangs in der Netzwerkaktivität bleibt Ethereum die dominierende Blockchain für die Tokenisierung von Vermögenswerten. Derzeit gibt es über 3,3 Milliarden US-Dollar an tokenisierten Assets auf Ethereum.
Eine jüngste Entwicklung in diesem Bereich ist der Vorstoß von Fidelity Investments, das einen Antrag auf die Registrierung einer tokenisierten Version seines US-Dollar-Geldmarktfonds auf Ethereum eingereicht hat. Diese Entscheidung bringt den 5,8 Billionen US-Dollar schweren Vermögensverwalter in eine Reihe mit Branchengrößen wie BlackRock und Franklin Templeton, die ebenfalls die Tokenisierung realer Vermögenswerte (RWA) erforschen.
Investoren setzen zunehmend auf langfristiges Halten von Ethereum
Eine bemerkenswerte Entwicklung ist der sinkende Anteil von Ethereum-Beständen auf zentralisierten Krypto-Börsen. Aktuell befinden sich nur noch 6,38 % des Gesamtangebots von ETH auf Exchanges – der niedrigste Wert seit der Einführung der Kryptowährung. Dies deutet darauf hin, dass viele Investoren ihre ETH abziehen und in sicheren Wallets speichern, anstatt sie zu verkaufen.
Dieser Trend könnte langfristig bullish für Ethereum sein, da eine sinkende Börsenliquidität häufig mit einer spekulativen Haltestrategie von Anlegern einhergeht. Sollte die Nachfrage in Zukunft wieder steigen, könnte das reduzierte Angebot auf Handelsplattformen zu einem stärkeren Preisanstieg führen.
Fazit: Wohin steuert Ethereum?
Die gegenwärtige Entwicklung im Ethereum-Netzwerk spiegelt eine allgemeine Verlagerung hin zu kosteneffizienteren und schnelleren Alternativen wider. Während Layer-2-Lösungen die Skalierungsmöglichkeiten von Ethereum verbessern, könnten sie dem Hauptnetz nach und nach Marktanteile entziehen.
Zugleich bleibt Ethereum führend im Bereich der Asset-Tokenisierung – ein Markt, der in den kommenden Jahren weiter wachsen dürfte. Die sinkende Exchange-Supply deutet darauf hin, dass viele Investoren weiterhin an den langfristigen Erfolg von Ethereum glauben.
Letztlich bleibt abzuwarten, ob sich die Netzwerkaktivität in den kommenden Monaten stabilisieren oder weiter abnehmen wird. Die Entwicklung der Layer-2-Landschaft, regulatorische Faktoren und makroökonomische Entwicklungen werden entscheidend dafür sein, wie sich Ethereum in Zukunft positionieren kann.
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